Landschaftliches Hochmoor

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HISTOUR-Punkt M30 | Moor zwischen Krumstedt und Schafstedt
Zwischen den Dörfern Krumstedt und Schafstedt liegt inmitten eines Fichtenforstes ein etwa 23 Hektar großes Moor, das sich im Besitz des Kreises Dithmarschen befindet. Es ist ein kleines, in einer abflusslosen Senke über einer wasserundurchlässigen Erdschicht entstandenes Hochmoor, das sich trotz Entwässerungsmaßnahmen, Abtorfungen und Aufforstungen bis in unsere Zeit erhalten hat.

Vor etwa 180 Jahren begannen unter Federführung des „Heide-Cultur-Vereins“ überall im Lande Maßnahmen, um die damals weiten Heideflächen für die Land- und Forstwirtschaft in Nutzung zu nehmen. Die Heide wurde umgebrochen, der karge Boden mit Hilfe von Mergel fruchtbarer gemacht. Andere Flächen wurden durch die „Landschaft“, dem Vorgänger des Kreises Süderdithmarschen, überwiegend mit Fichten aufgeforstet, nachdem vorher etwa fünf Meter breite Beete mit dem Aushub aus zwei Meter breiten Gräben übersandet und bemergelt wurden. Diese Kulturspuren sind noch heute im Wald, den „Landschaftlichen Tannen“, zu sehen.

Im Moor finden wir noch Reste der ursprünglichen Besenheide. In feuchten Bereichen kommen hochmoortypische Pflanzen wie der Gagelstrauch, die Krähen- und die Moosbeere, Glocken- und Rosmarinheide sowie Wollgräser vor. Die Pfeifengrasbestände zeigen an, dass auch dieses Moor durch geeignete Staumaßnahmen weiter vernässt werden muss, um den moorbildenden Torfmoosen das Wachstum zu ermöglichen. An den Ufern brüten Stock- und Krickenten, und auch die inzwischen sehr selten gewordene Kreuzotter soll hier hin und wieder beobachtet werden können.

Hochmoore entstanden im Westen Schleswig-Holsteins meist aus Niedermooren, die sich wiederum in feuchten Senken gebildet hatten. Die den Torf bildenden Torfmoose brauchen zum Wachstum lediglich Luft, Sonne, viel Niederschlagswasser und eingewehten Staub. Hochmoore sind bei ihrem Wachstum also nicht auf nährstoffreiches Wasser aus dem Untergrund angewiesen, die Pflanzen- und Tierwelt ist artenarm, jedoch auf diesen Lebensraum spezialisiert.

Bild 1: Die sicherste Methode, langfristig die Heide und ihre Pionierarten zu erhalten, ist die Nachahmung ursprünglicher Nutzung, das „Abplaggen“.

Bild 2: An offenen, sonnigen Stellen findet die Kreuzotter nach Anbruch des Tages die nötigen Temperaturen, um anschließend auf Mäusejagd zu gehen.

Gut zu wissen

Ansprechpartner:in

Verein für Dithmarscher Landeskunde e.V.

Autor:in

Dithmarschen Tourismus e.V.
Markt 10
25746 Heide

Organisation

Dithmarschen Tourismus e.V.

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