Wenn im September zur Huldigung des knackigen Feldgemüses die Dithmarscher Kohltage gefeiert werden, steht ganz Dithmarschen buchstäblich Kopf. Herzlich willkommen zum Klassiker der norddeutschen Herbstfeste!
Dithmarscher Kohltage
Wenn eine ganze Region Kopf steht
In Dithmarschen dreht sich alles um den Kohl
2025: 16. - 21. September
Gut 90 Millionen Kohlköpfe – quasi für jeden Bundesbürger einen – gedeihen jährlich im gesunden Nordseeklima auf über 3.000 Hektar fruchtbarem Marschland. Ein außerordentlich guter Grund, diese kulinarische Spezialität einmal im Jahr gebührend zu feiern.
Die Dithmarscher laden Besucher aus nah und fern in das größte geschlossene Kohlanbaugebiet Europas ein!
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Freshtorge: Kohlanschnitt 2023
Helga und Marianne freuen sich auf den Kohlanschnitt 2023 in Wesselburen! (Bild anklicken, Video öffnet auf youtube.com)
Kohlbroschüre 2024
Hier kannst du die Kohlbroschüre als PDF herunterladen oder kostenlos bestellen bzw. online durchblättern:
Der Kohlanschnitt
Der Startschuss für die Dithmarscher Kohltage fällt jedes Jahr mit dem Kohlanschnitt, der traditionellen Eröffnung der Kohltage durch den Dithmarscher Kreispräsidenten. Gezeigt wird, was Dithmarscher Landwirte produzieren – gegessen wird, was Dithmarscher Küchenmeister, Hobbyköche und Hausfrauen zu schmackhaften Speisen frisch zubereiten.
Die Kohlanschnitt-Termine in den nächsten Jahren:
- 16. September 2025
- 22. September 2026
Das A bis Z der Kohltage in Dithmarschen
Am Anfang standen Forschergeist und Geschäftssinn: Der Wesselburener Gärtner Eduard Lass (1859 - 1924) begründete den großflächigen Kohlanbau in Dithmarschen. Er experimentierte um 1889 mit dem Kohlanbau bei dem Gutsbesitzer Schröder. Dabei fand Lass heraus, dass der Marschboden und das Klima an der Westküste ideale Bedingungen für den Kohlanbau bieten. Lass vereinbarte 1890 mit der Marineverwaltung einen Liefervertrag über eine größere Menge an Weißkohl. 1892 gründete Lass das erste Gemüse-Versandgeschäft. Der Wesselburener Gärtner und Schröder bauten auf 50 Hektar Gemüse an und verkauften dies mit Gewinn in ganz Deutschland.
Peter Quirin hat das Messer zum zehnten Geburtstag der Dithmarscher Kohltage 1996 dem Kreis gestiftet. Seitdem ist dieses Anschnittsmesser Teil der Tradition: Die Kreispräsidentinnen bzw. Kreispräsidenten erben mit den Aufgaben und Pflichten auch das silberne Anschnittsmesser. Das Messer wurde vom Silber- und Goldschmiedemeister Peter Möller, Domgoldschmiede in Meldorf, hergestellt. Es besitzt eine Stahlklinge. Das silberne Heft ist graviert: Auf der einen Seite steht „Der Kreispräsident des Kreises Dithmarschen“ mit dem Dithmarscher Reiter und auf der anderen Seite zieren zwei Kohlköpfe sowie der Schriftzug „Dithmarscher Kohltage seit 1986“ den Silbergriff.
Kohl heißt auf Lateinisch Brassica. Er bildet eine Gattung der Familie der Kreuzblütler (Brassicae). Viele Kulturpflanzen gehören zu dieser Gattung.
Sauerkraut und Zitronensaft waren für den Seefahrer James Cook (1728 – 1779) die Rettung gegen Skorbut, einer Krankheit, die durch Vitamin C-Mangel entstand. Noch bis ins 18. Jahrhundert war Skorbut eine Geißel für die Seefahrer. Oft waren Schiffszwieback und Pökelfleisch über Monate ihre einzige Nahrung. Mangelhafte Ernährung und Vitamin-C-Mangel führten sogar zum Tod. Der britische Entdecker James Cook versorgte auf seinen jahrelangen Expeditionen die Mannschaft mit Sauerkraut und Zitronensaft.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dithmarschen (DeHoGa Dithmarschen) zählt zu den Mitbegründern der Dithmarscher Kohltage im Jahr 1986: Anfangs organisierten die jeweiligen Ortsvereine der damaligen Bezirksverbände Dithmarschen Nord und Süd die Eröffnung, bis sich die Gemeinden einbrachten. Im Februar 1997 wurde der DeHoGa Dithmarschen aus den Bezirksverbänden Dithmarschen Nord und Süd gegründet. Heute ist der DeHoGa Dithmarschen mit rund 200 Mitgliedern der zweitgrößte Kreisverband in Schleswig-Holstein. Der DeHoGa ist Sprachrohr für das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Plattform zum Dialog und Informationsaustausch für die Dienstleister.
Vom Klischee des „Arme-Leute-Essens“ hat sich der Kohl zum gesunden Trendgemüse und zur Delikatesse gewandelt. Ob exotisch oder traditionell, als Beilage oder Hauptgericht – während der Dithmarscher Kohltage gibt es die ganze Kohl-Vielfalt zu entdecken.
Um sich auf dem deutschen und europäischen Markt gut behaupten zu können, haben sich die Dithmarscher Landwirte 1948 im Gemüseanbauerverband Dithmarschen e.V. organisiert. Der Verband bietet seinen 220 landwirtschaftlichen Mitgliedsbetrieben (Stand 2017) mit Gemüseanbau eine Plattform für Absatz und Preisinformation zu den verschiedenen Gemüsearten.
Homepage Gemüseanbauerverband Dithmarschen e.V.Kalorienarm und mit wertvollen Inhaltsstoffen ist Kohl ein wahrer Gesundmacher. Kohl stärkt die Sehkraft, Knochen sowie das Immunsystem. Auch sorgt das Gemüse für eine gesunde Darmflora und senkt das Cholesterin im Blut. Im dem Gemüse stecken Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Glucosinolate. Außerdem enthält Kohl Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Kalium. Besonders hoch ist der Vitamin-C-Gehalt: 100 Gramm Weißkohl decken den Tagesbedarf an Vitamin C ab. Am meisten Vitamin C liefern Brokkoli und Rosenkohl.
Überwiegend wird der Dithmarscher Kohl per Hand gepflanzt, geerntet und in Kisten gelegt, damit die natürliche Wachsschicht des Kohls erhalten bleibt. Denn mit Druckstellen kann er schwer in den Lagern überwintern und es besteht das Risiko, dass der Kohl verfault.
Bereits in der Antike war Kohl ein Allheilmittel. So entwickelten die Römer eine Heilsalbe aus Fett und Asche verbrannten Kohls zur Desinfektion von Wunden.
Nach Tomaten ist Kohl das meistangebaute Gemüse der Welt. Kohlgemüse wird heute auf allen Kontinenten angebaut: Brokkoli ist besonders stark vertreten in Nord- und Südamerika, in Australien überwiegt der Blumenkohl, in Europa, Weißrussland sowie Russland und Afrika (Kenia, Ägypten, Äthiopien, Niger und Südafrika) ist der Weißkohl am stärksten vertreten.
Die Dithmarscher Kohltage feierten 2016 ihr 30-jähriges Bestehen.
Es gibt ca. 170 landwirtschaftliche Betriebe mit Gemüsebau. Davon werden in Dithmarschen, dem größten zusammenhängenden Kohlanbaugebiet Europas, jährlich auf einer Fläche von 3.099 Hektar Kohl angebaut. Auf weiteren 1.243 Hektar andere Gemüsesorten wie Steckrüben oder Möhren.
Quelle: Gemüseanbauerverband Dithmarschen e.V. (2020)
Der offizielle Kohlanschnitt ist die feierliche Eröffnung der Dithmarscher Kohltage. Das erste Anschnittsfest war 1987 auf dem Versuchsfeld der Gemüsezucht-Genossenschaften in Marne (heute Rijk Zwaan Marne GmbH) mit rund 5 Leuten. Anschließend wurde der Anschnitt in einer Gaststätte gefeiert. Zunächst begann man das Anschnittsfest und die Eröffnungsfeier an wechselnden Orten im Kreisgebiet. Die erste Kompaktveranstaltung war 2003 auf dem Hof der Familie Ufen in Karolinenkoog. Seitdem feiert man die Eröffnungsfeier und den Anschnitt auf einem ebenso jährlich wechselnden Anschnittshof. Heute kommen bis zu 5.000 Besucherinnen und Besucher aus nah und fern zum Anschnittsfest. Die Organisation läuft über den Verein zur Förderung Dithmarschens (VFD). Veranstalter ist das jeweilige Amt und der Gemüseanbauerverband Dithmarschen e.V.
Es ist ein Tag wie jeder andere. Ich sitze auf dem Feld und warte, dass mich jemand erntet. Oh! - Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt: Man nennt mich Kohlibri und ich komme aus der Familie des Kohls. Um ganz genau zu sein: Ich bin eine der berühmten Weißkohle. Zu meinen kleineren Verwandten gehören Rotkohl, Spitzkohl, Wirsingkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Rosenkohl, Kohlrabi, Grünkohl und sogar Exoten wie Pac Choi oder die ulkige „Ackerpille“.
Schon vor mehr als einhundert Jahren lebten meine Vorfahren in Dithmarschen. Inzwischen haben wir uns hier so ausgebreitet, dass Dithmarschen das größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet Europas geworden ist! Jedes Jahr wachsen auf den Feldern Millionen Kohlköpfe heran – für die Bauern heißt das viel anstrengende Arbeit, denn meine Verwandten und ich sind sehr anspruchsvoll. Gerade als Jungpflanzen mögen wir es noch warm und geschützt. Im Gewächshaus können wir wohlbehütet wachsen, bis wir groß und kräftig genug für das raue Leben im Freien sind. Von März bis Mai sind die Bauern dann damit beschäftigt, jedem von uns ein gemütliches Plätzchen im Ackerboden zu geben. Der ehemalige Wattboden hier in Dithmarschen gefällt uns besonders gut, denn er ist schön feucht und enthält viele leckere Nährstoffe für uns Leckermäulchen. Ganz anständig in Reih und Glied genießen wir dann Sonne, Wind und Regen – und haben auch nichts gegen ein bisschen Sturm. Immerhin können wir als echte Dithmarscher so einiges ab! Und gerade der schön kräftige Wind hält uns so lästige Gäste wie den Kohlweißling vom Leib, die sonst hässliche Löcher in unsere schönen, grünen Blätter fressen würden. Und jetzt sitze ich hier auf meinem Feld und bin doch sooo ungeduldig, was aus mir wohl einmal werden soll! Schon im Juni haben die Bauern die ersten meiner Schwestern und Brüder vom Acker geholt, um sie in die Welt hinaus zu schicken. Und das meine ich wörtlich:
So manch echter Dithmarscher Kohlkopf durfte schon, ordentlich herausgeputzt und schick gemacht, als großer Star bis nach China reisen. Mit meinen schönen, makellosen Blättern könnte ich mich vielleicht auch für solch eine ruhmreiche Karriere eignen! Die meisten von uns verschlägt es jedoch erst einmal in große Lagerhallen. Bei 0,3-0,8°C fallen wir in einen gemütlichen Winterschlaf, bis wir endlich gebraucht werden: Dann geht es mit dem LKW in große Fabriken, wo man uns zu gesundem Sauerkraut und Krautsalat weiterverarbeitet. Und wer weiß, mit etwas Glück lande ich vielleicht auch in der Küche einer kundigen Dithmarscher Köchin, die köstliche Kohlrouladen zuzubereiten weiß. Ich bin schon so gespannt!
Tschüss!
Euer Kohlibri
Kohlivia ist ein Rotkohl und die Freundin und Weggefährtin von Kohlibri.
Im KOHLosseum, ansässig in der alten Sauerkrautfabrik, in Wesselburen erfahren Gäste viel Wissenswertes und Historisches über den Kohlanbau und die Verarbeitung des Gemüses. In der Krautwerkstatt wird gezeigt, wie der Dithmarscher Kohl zu Sauerkraut verarbeitet wird. Im dazugehörigen Kohlmuseum sind historische Werkzeuge, Geräte und Landmaschinen beherbergt.
Bis 1995 arbeiteten über 120 Angestellte in der Sauerkraut-Konserven-Fabrik Firma Philipp & Co. Wesselburen, die 1948 von der Familie Philipp gegründet wurde. Hubert Nickels, ehemaliger Produktions- und Betriebsleiter in der Firma Philipp & Co. Wesselburen, beschloss gemeinsam mit Martin Kehl und Achim Krumbiegel das KOHLosseum ins Leben zu rufen. 2002 wurde der Förderverein KOHLosseum e.V. gegründet, der unter einem Dach die Krautwerkstatt, einen Bauernmarkt und ein Kohlmuseum integriert hat.
Das Kohlpflanzfest im KOHLosseum bildet seit 2001 im Frühjahr den Auftakt zur Kohlsaison. Veranstalter ist der Förderverein Kohlosseum e.V. und der Organisationskreis „Dithmarscher Kohltage“ (Verein zur Förderung Dithmarschens). Das Kohl-Pflanzfest geht auf die Idee zurück neben den Dithmarscher Kohltagen eine ähnliche Veranstaltung am Anfang des Jahres durchzuführen.
Sie sind Botschafterinnen der Dithmarscher Kohltage. Anke Hinrichs und Anja Thiessen waren 1988 die ersten Kohlregentinnen – damals noch jeweils für ein Jahr. Seit 1989 beträgt die Amtszeit für zwei Regentinnen je zwei Jahre. Warum tragen sie den Titel Regentin und nicht Königin, wie es bei vielen anderen Produktfesten der Fall ist? Die Ursprünge dafür liegen in Dithmarschens Geschichte als Bauernrepublik. Seit dem späten Mittelalter bis 1559 trafen Regenten aus den Reihen der wohlhabenden Bauern in den Dithmarscher Kirchspielgemeinden Entscheidungen über die Zukunft der Region.
zu den Dithmarscher KohlregentinnenSeit 2019 gibt es die Kohltage-Flagge, mit der Privatleute, Schulen, Verwaltungen oder Betriebe in ganz Dithmarschen ihre Vorfreude auf die Kohltage zum Ausdruck bringen.
1972 bildete sich der Kreis-Landfrauen-Verband Dithmarschen aus den ehemaligen Verbänden Norder- und Süderdithmarschen. Die Landfrauen beschäftigen sich mit vielseitigen Themen wie Rezeptspezialitäten, Kultur, Berufsleben und Altersvorsorge. Die rund 3.000 Dithmarscher Landfrauen in den 19 Ortsverbänden unterstützen die Dithmarscher Kohltage tatkräftig zum Beispiel beim Anschnittsfest sowie auf den Stadt- und Markfesten. Daneben beteiligen sie sich auch an der Bewerberinnenauswahl für das Amt der Kohlregentin.
www.kreis-landfrauenverband-dithmarschen.deSeit dem 1. Dezember 2005 gehört der gesamte Kreis Dithmarschen zur Metropolregion Hamburg. Die Dithmarscher Kohltage locken Gäste aus nah und fern in die Metropolregion Hamburg.
metropolregion.hamburg.deKrautmeister Hubert Nickels (1941-2019) aus Wesselburen erfand das Vergären von Weißkohl im Glas, das er sich 1998 patentieren ließ. Der studierte Lebensmitteltechniker war früher in der Konservenfabrik Philipp & Co angestellt, die 1995 schloss. In der ehemaligen Fabrik ist heute das KOHLosseum und Kohlmuseum. Erste Berufserfahrungen sammelte Nickels als Maschinen- und Werkzeugmacher bei einer Firma in Itzehoe und war dort 15 Jahre im Kundenaußendienst tätig. Er wollte sich beruflich weiterentwickeln und machte zunächst 1966 ein Praktikum in der Konservenfabrik in Meldorf. Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte Nickels die Fachhochschulreife und studierte am heutigen Lebensmittelinstitut KIN e.V. in Neumünster. Als das Thema Sauerkrautvergärung auf dem Lehrplan stand, hat es bei Nickels „Klick“ gemacht.
Dank des feuchten und nährstoffreichen Marschbodens, des milden Klimas und des kräftigen Windes, der Schädlinge fernhält, gedeihen die Kohlköpfe besonders gut in Dithmarschen.
Im Januar 2014 wurde der Weiß- und Rotkohl aus Dithmarschen in das EU-Qualitätsregister für landwirtschaftliche Produkte aufgenommen und darf das Gütezeichen „g.g.A.“ (geschützte geografische Angabe) tragen.
In ganz Dithmarschen gibt es während der Kohltage ein vielseitiges Programm: Bauernmärkte, Stadtfeste sowie Sport- und Kulturveranstaltungen locken die Gäste in die Region: Ob zum Beispiel die Krauthobel-Weltmeisterschaft in Marne, die „längste Kohltafel der Welt“ in Brunsbüttel oder das „Kohlvergnügen“ in Meldorf – in ganz Dithmarschen werden die Kohltage gefeiert.
zum Kohltage-ProgrammPeter Quirin (Jahrgang 1947) ist Initiator und Vater der Dithmarscher Kohltage. Als Vorbild für das Produktfest an der Westküste diente ihm das Oktoberfest in München. Ziel aller Aktivitäten war es, die Stärken der Region zu betonen und Dithmarschen über die Landesgrenzen hinaus bekannter zu machen. Die Idee zu den Kohltagen kam Quirin, als er Mitte der 1980er Jahre Gesellschafter einer PR-Agentur war.
Der gebürtige Hamburger wählte Dithmarschen zu seiner neuen Heimat. Heute lebt er in der Gemeinde Kronprinzenkoog. Vielseitig und international war der Reederei- und Schifffahrtskaufmann sowie Fachkaufmann für Organisation (MdO) in mittelständischen Betrieben und Großunternehmen sowie als Inhaber bzw. Mitinhaber verschiedener Unternehmungen unterwegs. 2002 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück. Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich: u.a. als Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland (1988), Ehrenmitglied der Junior Chamber International und Gründungsmitglied des Vereins zur Förderung Dithmarschens e.V.
Zu Ehren der Kohlregentinnen gibt es seit 2016 den Regentinnenstieg in Marne. Alle Kohlregentinnen werden in der Steinstraße mit einer Bodenfliese aus Spezialton verewigt mit Namen, Heimatort, Amtszeit sowie einem individuellen Motiv. Dieser individuelle Entwurf wird von der Töpferei Claußen in Brunsbüttel umgesetzt, mit keramischen Farben bemalt und glasiert. Der Regentinnenstieg wurde von der Stadt Marne und dem Gewerbeverein Marne initiiert. Die Kosten für die Produktion und die Einsetzung der Tonplatten teilen sich der Verein zur Förderung Dithmarschens, die Stadt Marne und der Gewerbeverein Marne.
Kohl ist super – Superfood aus der Region: Superfood ist ein Trend auf dem Lebensmittelmarkt. Unter dem Begriff Superfood fallen Lebensmittel, die besonders die Gesundheit fördern sollen. Sie besitzen überdurchschnittlich viele Nährstoffe, Vitamine, Proteine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe im Vergleich zu anderen Erzeugnissen. Bekannt sind meist internationale Produkte wie Granatapfel, Goji-Beeren und Chiasamen. Zum regionalen Superessen zählen alle Kohlsorten. Da Kohl im Vergleich zu exportierten und verarbeiteten exotischem Superfood aus der Region kommt, fallen weite Transportwege weg und das Gemüse behält seine Frische und Vitamine.
Die Dithmarscher Kohltage locken Gäste außerhalb der Hochsaison in die Region. Längst sind die Kohltage aus dem touristischen Jahresprogramm an der Westküste nicht mehr wegzudenken.
Elfriede Hayn aus Kuden schneidert, verwahrt und pflegt seit 2006 die Trachten für die Kohlregentinnen. Die Landfrau und Hobby-Schneiderin bessert bei Bedarf die Trachten aus und passt sie an die jeweils neue Kohlregentin an. Die Kohlregentinnentracht ist den historischen Trachten der Dithmarscher Bäuerinnen nachempfunden. Sie nehmen die Farben Rot und Weiß des Kreiswappens auf. Auch enthalten sie Details ursprünglicher Bauernkleidung.
Das Wattenmeer ist der Ursprung der Marsch, auf deren Feldern der Kohl wächst. Die UNESCO (die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) nahm das deutsche und niederländische Wattenmeer 2009 in die Liste des Weltnaturerbes auf. 2014 wurde das Gebiet um das dänische Wattenmeer erweitert. Insgesamt ist das geschützte Gebiet rund 11.500 Quadratkilometer groß und gut 500 Kilometer lang. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist 4.410 Quadratkilometer groß. Über 10.000 Tier- und Pflanzenarten leben im Watt.
Die Organisation der Dithmarscher Kohltage läuft über den Verein zur Förderung Dithmarschens. Die Geschäftsführung wurde 2013 von Dithmarschen Tourismus übernommen. Davor lag die Geschäftsführung bei der egeb: Wirtschaftsförderung.
Die Stadt Wesselburen, Amt Büsum-Wesselburen, gilt als Wiege des Kohls in Dithmarschen. Von hier aus startete der Gärtner Eduard Lass seine Kohl-Erfolgsgeschichte. An die Geschichte des Kohlanbaus und die traditionelle Sauerkrautproduktion erinnert das „KOHLosseum“. Nicht nur für Kohl ist der Ort bekannt, sondern auch für den Dramatiker und Lyriker Friedrich Hebbel (1813 – 1863), der seine Kindheit und Jugend in Wesselburen verbrachte. Seine bekanntesten Werke sind u.a. die Tragödie „Judith“ sowie das bürgerliche Trauerspiel „Maria Magdalena“.
direkt nach Wesselburen„Extra large“ (XL) ist der Kohlanbau in Dithmarschen, Europas größtem zusammenhängenden Kohlanbaugebiet. Auf rund 3.000 Hektar gedeihen jährlich rund 80 Millionen Kohlköpfe. Der Marschboden und das milde Klima an der Westküste schaffen ideale Bedingungen für das vitamin- und mineralstoffreiche Gemüse. Im Vergleich: Kohl wird in Schleswig-Holstein auf einer Fläche von rund 4.000 ha angebaut. Der Großteil der Weißkohlernte wird weiterverarbeitet, beispielsweise zu Sauerkraut. Nur ein kleiner Anteil des Kohls gelangt als Frischgemüse auf Wochenmärkte und in Einkaufsläden.
Circa 280 landwirtschaftliche Gemüseanbaubetriebe gibt es in Dithmarschen. Rund 217.000 Tonnen Kohl reifen auf den Dithmarscher Feldern. Gut die Hälfte der geernteten Kohlköpfe, rund 120.000 Tonnen, lagern die Landwirte als Vorrat für die kalte Jahreszeit. Weißkohl wird am meisten angebaut. Außerdem wachsen Rotkohl, Wirsingkohl, Blumenkohl, Rosenkohl und weitere Kohlarten wie Chinakohl, Brokkoli sowie Grünkohl und Kohlrabi auf Dithmarschens Feldern.
Kohl ist ein Allround-Gemüse: Rotkohlsuppe mit Entenbruststreifen, Grünkohllasagne, Wirsing-Hackpfanne, Kohlburger, Kohlbrot oder Kohlrouladen. Ob gekocht, gegart, gebacken oder eingelegt – der Kreativität und dem Genuss sind keine Grenzen gesetzt.
zu den KohlrezeptenDie Dithmarscher Kohltage in Bildern
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Presse-Infos zu den Dithmarscher Kohltagen
Pressekontakt
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Kreises Dithmarschen
Telefon: 0481 / 971407
Fax: 0481 / 971408
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Pressemitteilungen:
August 2024: Herbstevent bietet Kulinarisches, Kultiges und Kultur (PDF)
August 2024: Kohlregentinnen Solveigh Wiborg und Luisa Hanssen (PDF)
August 2023:Kohlregentinnen: Verbunden mit Dithmarschen (PDF)
August 2023: Die Kohlbroschüre ist da (PDF)
Juli 2023: Kohltage am Start: Anschnittsfest in Wesselburen (PDF)
September 2022: Ganz Dithmarschen feiert das Kultgemüse (PDF)
August 2022: Die Kohltage-Broschüre ist da (PDF)
August 2022: Hof Jochims lädt zum Anschnittsfest (PDF)
Juli 2022: Kohltage-Fahnen jetzt bestellen (PDF)
Juni 2022: Inken Sprick ist neue Kohlregentin (PDF)
Juni 2022: Anschnittsfest im Amt Mitteldithmarschen (PDF)
Bilder:
Kohlflagge im Wind (JPG)
Kohlpyramide (JPG)
2024
Luisa I. und Solveigh I. (JPG)
Luisa I. (JPG)
Solveigh I. (JPG)
Anschnittsfeld Rijk Zwaan (JPG)
2023
Kohlregentinnen Inken Sprick (Inken III.) und Luisa Hanssen (Luisa I.) (JPG)
Wilken Boie, Nele Zehm, Helge Haalck und Karl-Albert Brandt (JPG)
2022
Florian Jochims auf einem Weißkohlfeld (JPG)
Fenja I. und Inken III. (JPG)
Fenja I. (JPG)
Inken III. (JPG)
Häufig gestellte Fragen zu den Dithmarscher Kohltagen
In Deutschlands größtem Kohl-Anbaugebiet werden jährlich rund 90 Millionen Kohlköpfe geerntet - das muss natürlich gefeiert werden!
Seit 1996 gibt es deshalb im September die Dithmarscher Kohltage – Startschuss ist immer der Kohlanschnitt.
Während der Kohltage können Gäste in ganz Dithmarschen die Kohlregentinnen treffen, ihr eigenes Kohlbrot backen, Kraut und Krabben naschen, die Krautwerkstatt im Kohlosseum besuchen und über Bauern- und Kohlmärkte in Meldorf, Heide oder Brunsbüttel schlendern.
Am Dienstag in der dritten vollen Septemberwoche findet traditionell das Kohlanschnittsfest statt – 2024 also am 17. September.
Dithmarschen war früher eine Bauernrepublik. Seit dem Mittelalter bis 1559 haben Regenten aus wohlhabenden Bauernfamilien in den Dithmarscher Kirchspielgemeinden wichtige Entscheidungen getroffen – keine Könige oder Königinnen. Deshalb gibt es in Dithmarschen Kohlregentinnen und nicht -königinnen.
An den Dithmarscher Kohltagen finden in der ganzen Region Veranstaltungen statt, zum Beispiel das Stadtfest in Marne, das Kohlvergnügen in Meldorf, der Bauernmarkt in Brunsbüttel oder die Kohltage in Heide auf dem Marktplatz. Zudem beteiligen sich zahlreiche Restaurants und Gaststätten an den Kohltagen und bieten in dieser Zeit besondere Kohlgerichte oder Veranstaltungen wie Kohlbuffets an.
Peter Quirin, Gründungsmitglied des Vereins zur Förderung Dithmarschens e.V., hatte die Idee zu den Dithmarscher Kohltagen. Ziel der Veranstaltung und aller Aktivitäten war es, die Stärken der und die Bedeutung des Kohlanbaus für die Region zu betonen und Dithmarschen über die Landesgrenzen hinaus bekannter zu machen.