Mit einem Augenzwinkern und nicht immer gern gesehen von anderen Zentren in der Region wird Meldorf als Kulturhauptstadt Dithmarschens bezeichnet. Aber so ganz ohne Grund ist der Ausdruck nicht entstanden.
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Mit einem Augenzwinkern und nicht immer gern gesehen von anderen Zentren in der Region wird Meldorf als Kulturhauptstadt Dithmarschens bezeichnet. Aber so ganz ohne Grund ist der Ausdruck nicht entstanden.
Meldorf - das ist die kleine, charmante Stadt im Herzen Dithmarschens mit den Spuren des Mittelalters. Schon ein kleiner Spaziergang führt Sie an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Der Dom ist eines der wichtigsten Bauwerke der Frühgotik an der Westküste. Das Konzertleben ist ausgeprägt. Es gibt ein ehrenamtliches Stadttheater, Kleinkunst findet in verschiedenen Ecken Meldorfs statt. Das Meldorfer Kino ist zwar klein, braucht sich hinter den großen Kinos aber nicht zu verstecken. Das Programmkino mit Arthaus-Hits hat bereits zahlreiche Preise bekommen.
Wenn Sie Meldorf erkunden, dürfen Sie diese Sehenswürdigkeiten nicht verpassen: den Meldorfer Dom, das Dithmarscher Landesmuseum (zur Zeit aufgrund umfangreicher Umbaumaßnahmen leider geschlossen), das Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum, die historische Handweberei und vieles mehr!
In Meldorf finden Sie eine Weberei der besonderen Art. Das fängt beim Gebäude an und hört bei den Mitarbeitern auf. Die Museumsweberei ist in den Räumlichkeiten des wunderschönen „Alten Pastorats“ untergebracht, einem der ältesten erhaltenen Wohngebäude der Stadt. Hier arbeiten an historischen Webstühlen aus dem 19. Jahrhundert Mitarbeiter der Stiftung Mensch – Stiftung für Menschen mit Behinderung.
Historische Handweberei in Meldorf
Weben wie im 19. Jahrhundert. Computer funktionieren wie Jacquard-Webstühle, die schon im ausgehenden 19. Jahrhundert erfunden wurden - das hört sich verrückt an, ist aber tatsächlich so.
Die geniale Erfindung der Herrn Jacquard
Nicht jeder weiß, dass alles, was wir am Computer tun, in Wahrheit aus Einsen und Nullen besteht. Oder besser gesagt:an und aus. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die Webstühle, die Sie in der Meldorfer Handweberei in Aktion sehen können.
Mittels Lochkarten wird ein Mechanismus gesteuert, der die Kettfäden des Webstücks nach oben zieht - oder nicht. Die Kettfäden sind wie ein Gerüst, durch das das Garn für das Muster hindurch gezogen wird. Allerdings ist das Garn auf einer Spule, die in einem Holzstück sitzt, das wie ein Schiff aussieht. Deshalb spricht man vom Schiffchen und weil es mit Schwung hindurch geschossen wird, ist dieses Garn der Schuss. Dadurch, dass die Kettfäden im Wechsel mal oben und mal unten sind, halten sie den Schuss fest. Wenn nun nicht jeder Kettfaden regelmäßig im Wechsel oben und unten ist, dann ergibt sich ein Muster.
Der französische Erfinder Joseph Marie Jacquard war Sohn armer Webersleute - und ein genialer Tüftler und Erfinder. Er erfand einen Webstuhl, bei dem die Kettfäden mittels Lochkarten gesteuert werden und revolutionierte damit die Textilindustrie. Denn seither ist es möglich, ohne großen Aufwand komplizierteste Muster zu weben. Jacquard-Stoffe werden noch heute hergestellt und zählen zu den besonders wertvollen Textilien. Sie zeigen ihr schönes Muster auf beiden Seiten, auf der Rückseite wie ein Foto-Negativ. Diese Webtechnik wird deshalb auch Beiderwand genannt.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 8:00-16:00
Sonnabend: 10:00-13:00
Altes Pastorat & Museumsweberei
Papenstraße 2
Tel.: +49 4832 - 99 96 65
Das Alte Pastorat ist ein ganzer Gebäudekomplex. Drei Teile lassen sich ausmachen, der älteste davon im Osten ist weit über 500 Jahre alt. Die erste und auch schönste Erweiterung zeigt nach Westen einen reich verzierten Giebel mit geschnitztem Fachwerk und Backsteinverzierungen aus der Renaissance. Im südlich angebauten Quergebäude, das auch rund 200 Jahre alt ist, befindet sich die Weberei.
Kapelle, Pfarrhaus, Notkirche – heute Töpferei
Es ist weit älter als 500 Jahre, das älteste Renaissancehaus der Stadt im sogenannten Meldorfer Stil. Und es trägt sein Alter mit Würde. Sein Name ist Hinweis auf seine Funktion in der Vergangenheit, auch wenn hier selbst von Fachleuten noch nicht alles erforscht ist. Aber es gibt deutliche Hinweise. Gehen Sie doch einmal um das Gebäude herum, dort, wo es so sorgfältig geweißt und kein Fachwerk zu sehen ist. Sie werden bemerken, dass es hier mehreckig ist, fasst schon rund. Das findet man nicht häufig an Gebäuden ... und dann noch mit der Ostseite - könnte das vielleicht die Apsis einer Kapelle sein, dort, wo der Altar steht? Tatsächlich gab es ja ein dominikanisches Marienkloster in Meldorf, gleich in der Nachbarschaft.
Für spätere Jahre ist belegt, dass die Kapelle zum Pfarrhaus wird, also nicht mehr dem Kloster angehört. Eine aufregende Nacht erlebt das damals noch kleine Gebäude, als der Pfarrer Nicolaus Boje der Jüngere den Reformator Heinrich von Zütphen beherbergt. Am 9. Dezember 1524 wird die Pfarrei überfallen und geplündert, der Reformator misshandelt und nach Heide verschleppt, wo er am nächsten Tag ermordet wird.
Der Anbau mit dem heute so bewunderten Schmuckgiebel entsteht etwa zur folgenden Jahrhundertwende als Erweiterung des Pfarrhauses in der ehemaligen Kapelle. Zweihundert Jahre später kommt eine erneute Erweiterung im Süden dazu, wo heute die Webstühle stehen. Doch nur knapp 80 Jahre später rücken die Bauhandwerker wieder an: der Turm des Doms ist abgebrannt und das Pfarrhaus wird entkernt: hier soll bis zur Instandsetzung des Doms die Notkirche ihren Standort haben.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 8:00-16:00
Sonnabend: 10:00-13:00
Altes Pastorat & Museumsweberei
Papenstraße 2
Tel.: +49 4832 - 99 96 65
Gerade die neuere Geschichte Meldorfs enthüllt sich an den Gedenksteinen auf dem Friedhof. Und Natur gibt es dazu in Form von herrlichen alten Bäumen.
Gedenksteine für die Verstorbenen, Bäume für die Lebenden
Der Meldorfer Friedhof ist wie alle Friedhöfe auch ein Ort des Gedenkens - und erzählt mit seinen Grabsteinen etwas über die Geschichte der kleinen Stadt. Auch ohne versierten Stadtführer finden Sie einige der bedeutenden Gedenksteine, wie zum Beispiel den für Friedrich Christian Bütje (1. Alleekreuzung, links). Auch das säulenförmige Grabmal der Familie Hansen ist nicht zu übersehen. Beachten Sie hier vor allem die Inschrift!
Für weitere sehenswürdige Orte auf dem Meldorfer Friedhof können Sie sich diese Datei ansehen oder herunterladen und ausdrucken.
Aber der Friedhof ist nicht nur für die Toten da. Mit seinem alten Baumbestand ist er Heimat für viele Vogelarten und Tiere. Und die Bäume selbst wiederum sind teilweise auch bemerkenswert. Hier finden sie einen Lageplan mit den besonderen Bäumen des Areals.
In dem ehemaligen Arbeits-und Wohnhaus von Carsten Niebuhr ist heute die Domgoldschmiede untergebracht. Im Keller befindet sich eine sehenswerte Sammlung von Mineralien. Und das Löffelarium.
Die Mineraliensammlung wurde in vielen Jahren von der Familie Möller zusammengetragen. Die bezaubernde Vielfalt und Farbigkeit der Welt unter Tage ist im Mineralienkeller wirkungsvoll in Szene gesetzt.
Der heute hier noch tätige Silber- und Goldschmied Peter Möller hat eine zweite Sammlung ganz anderer Art hinzugefügt: das Löffelarium. Hier können Besucher die Vielfalt und Ästhetik alter Silberlöffel bewundern, die selbst noch den industriell gefertigten Löffeln des 19. Jahrhunderts anhaftet.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 9:00-12:00 und 14:00-18:00
Sonnabend: 9:00-12:00
Domgoldschmiede: Nordermarkt 9
In der Spreetstaße, im Obergeschoss des Juweliers und Uhrenmachers Voss, ist die ganze Kunst der Zeitmessung zu bestaunen.
Ingo Voß, Uhrmachermeister. Beruf und Berufung gehen offenbar Hand in Hand, denn alle Ausstellungsstücke in dem privaten Museum hat er selbst zusammen getragen. Die feine Mechanik selbst wieder gangbar gemacht, fehlende Teile nachgebaut.
An Hand einer Alten Turmuhr ist die Funktionsweise eines mechanischen Uhrwerks zu erkunden. Es gibt elektrische Zentraluhren zu sehen, die ihre Impulse noch in die hintersten Winkel eines großen Betriebs geben können, damit alle Beschäftigten wissen, was die Uhr geschlagen hat. Und nicht zu früh in die Mittagspause gehen.
Daneben so manches Schmuckstück oder Spielerei. Beispielsweise die "Kugelbahn", wo eine silberne Kugel auf ihrem gewundenen Weg über eine bewegliche Ebene Impulse an das darüberliegende Uhrwerk weitergibt.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 9:00-18:00
Sonnabend: 9:00-12:15
Uhrenmuseum Voß
Spreetstraße 5
Tel: +49 4832-8407
Besichtigung während der Geschäftszeiten