Die St. Bartholomäus-Kirche bietet auf den Spuren der Vergangenheit Entdeckern etliche „Bonbons“. Drei seien herausgegriffen:
Von außen nähert man sich im Westen dem sogenannten Walzenturm, der bereits im 13. Jahrhundert dem erstmaligen Kirchenbau angefügt wurde. Dieser galt damals noch als Seezeichen; lag doch die Nordsee mit der vorgelagerten Eindeichung (Norddeich/Süderdeich) noch in Sichtweite! Nach mehrfacher Zerstörung wurde der obere Turmbereich nach dem großen Brand 1738 als Stumpf mit unter das große Kirchendach genommen. So erhielt die St. Bartholomäus-Kirche die weithin sichtbare Form einer „Glucke“. Wo aber befinden sich die Kirchenglocken, die im Dreiklang bei vollem Geläut zu hören sind? Antwort: versteckt hinter den Dachpfannen mit Löchern (Bild 1).
Betritt man die Kirche, eröffnet sich eine farbenfrohe Halle, die nach dem Geschmack der damalig reichen Bauern der barocken Innengestaltung bunte Farben auferlegten. Z. B. einen auffälligen Erntekorb an der oberen Ecke des Blauen Stuhls. In der Mitte ist ein Kürbis zu erkennen; eine prägnante Spur in die Vergangenheit: Warum ist im Land des Kohlanbaus Dithmarschen hier kein Kohlkopf zu sehen? Antwort: Den Kohlanbau gibt es in dieser Gegend erst seit gut 100 Jahren! (Bild 2).
Eine dritte Besonderheit der Kirche ist die Darstellung von braunen Tieren an den Füßen menschlicher Figuren, der ansonsten in Weiß-Schwarz-Gold gehaltenen Kanzel. Hier führt die historische Spur zu dem einheimischen Holzbildhauer und Künstler A. Hinrich Burmester. Dieser hat damit seinen Landsleuten gut vorstellbare Zeichen gegeben, die zu den Figuren aus der Bibel passten (Evangelisten des Neuen und Propheten des Alten Testaments); also ohne Lesen verstanden werden konnten (Bild3).
Kontakt: Kirchenführerin Ruth Arnold, Telefon: 04833 429 178 Mobil: 0178 693 75 44
E-mail: rutharnold60@gmail.com
Webseite:www.kirche-wesselburen.de